Lebensraum
Canidae sind auf allen
Kontinenten vertreten; ursprünglich fehlten sie in
Australien,
Neuseeland,
Neuguinea,
Madagaskar und der
Antarktis; doch auch in vielen dieser Regionen sind sie durch menschliche Hilfe heimisch geworden
Verhalten
Allgemeingültige Aussagen über das Verhalten von Caniden lassen sich kaum treffen, da sich die einzelnen Gattungen und Arten zu sehr unterscheiden. Beispielsweise sind zwar alle Caniden per Definition Carnivoren und weisen daher alle Jagd- und Tötungsverhalten auf, jedoch unterscheidet sich dieses bereits zwischen Wölfen und Haushunden erheblich [2].
Die unterschiedlichen Verhaltensweisen prägen sich beispielsweise bei Wölfen und Füchsen bereits zwischen der vierten und fünften Lebenswoche aus; Erik Zimen beobachtete bei Welpen, dass Füchse bei der Fütterung die Futterbrocken zunächst auflesen, in der Umgebung vergraben und erst dann mit dem Verzehr beginnen; junge Wölfe verschlingen dagegen so viel Nahrung wie möglich und beginnen erst danach, Futterreste zu vergraben [3]
Als generell ähnliche Verhaltensmuster bei allen Caniden beschreibt Michael W. Fox die Einleitung sozialer Begegnungen durch gegenseitige Untersuchung von Genital- und Analzone sowie teilweise auch von Ohren, Maul und Analdrüse; das Beriechen der Schwanzdrüsen-Region wurde jedoch vor allem bei Rot-, Polar- und Graufüchsen beobachtet, seltener jedoch bei Präriewölfen und praktisch überhaupt nicht beim Haushund, da bei diesem die Schwanzdrüse nur selten vorhanden ist [4].
Teilweise werden Verhaltensmuster auch zwischenartlich erkannt; Fox beschreibt beispielsweise eine erfolgreiche Spielaufforderung eines
Chihuahuas durch einen
Präriewolf, gegenseitige Unterwürfigkeit zwischen jungen Kojoten und Wölfen sowie Spielsequenzen zwischen einem erwachsenen Wolf und einem
Rotfuchs
Entwicklung
Nach Matthew, Colbert und anderen [6] lassen sich die Canidae auf Miacis zurückführen, einem "kleinen, schleichkatzenähnlichen fleischfressenden Säugetier", das zwischen Eozän und Oligozän (vor ca. 40 Mio. Jahren) lebte. Aus Miacis entstanden in Nordamerika zwei Grundformen, der Daphaenus (auch: Daphoenus) und der Cynodictis (auch: Hesperocyon). Aus ersteren entwickelten sich die Bären (Ursidae), aus letztern die 'Urahnen' der heutigen Hunde.
Aus dem Hesperocyon bzw. Cynodictis spalteten sich der Temnocyon, ein Vorfahr der afrikanischen Hyänenhunde sowie der asiatischen Rothunde, und der Cynodesmus ab; dieser ist wiederum ein Vorfahr des Tomarctus, welcher als direkter Urahn von Wolf (Canis lupus), Füchsen (Vulpes) und einigen anderen wie Borophagus, Aelurodon und vermutlich auch Otocyon (siehe Procyonidae) gilt.
Kreuzungen und Hybridisierungen
In der Mythologie wird die Kreuzung von Füchsen und Wölfen für möglich gehalten; der Volksglaube nimmt an, dass dabei der Schakal entstehe [7]; R. H. Kahn teilte dagegen 1924 in einem Forschungsbericht mit, dass Kreuzungen zwischen Haushunden und Füchsen auch bei künstlicher Befruchtung nicht gelungen seien [8].
Alexander Schmook berichtet in seinem Buch Der Fuchs (1936) von Versuchen einer "Kreuzung zwischen Fuchs und Langhaarteckel", die er jedoch nicht zum Abschluss brachte [9]. Auch der sog. Fuchsspitz ist keine Kreuzung aus Hund und Fuchs, sondern aus "gemeinem Spitz mit dem Zigeunerhunde" [10].
Die moderne Genetik konnte die Gründe für die Unmöglichkeit von Fuchs-Wolf-Kreuzungen aufklären: Beispielsweise besitzt der Rotfuchs durchschnittlich 38 Chromosomen, während Wölfe und (Haus-) Hunde über etwa 78 Chromosomen verfügen (jeweils Referenzwerte).
Möglich und praktiziert werden dagegen Kreuzungen zwischen Haushunden und Wölfen; zumindest drei derartige Rassen von sog. Wolfhunden (auch: Wolfshunde) sind bekannt: der Saarlooswolfhond (FCI-Nr. 311), der Tschechoslowakische Wolfhund (Ceskoslovensky Vlcak, FCI-Nr. 332) sowie der Lupo Italiano (nicht von der FCI anerkannt) [11]
1996 wurde im US-amerikanischen Bundesstaat
Maine ein wolfsartiges Tier erlegt, in dem sowohl Gene des
Kojoten (
Canis latrans) als auch des
Wolfes (
Canis lupus) nachgewiesen wurden; auch diese Kreuzung war wohl nur möglich, da beide Arten über 78 Chromosomen verfügen
Heutige Arten der Hunde
Rezente Hunde lassen sich in die Tribus der echten Füchse (Vulpini) und der echten Hunde (Canini) teilen. Allerdings gibt es innerhalb der echten Hunde auch viele Arten, die fuchsartig aussehen.
Durch jüngere Forschungsergebnisse aus der Gensequenzierung ist die taxonomische Klassifikation einiger Caniden umstritten.
- Tribus Vulpini
- Gattung Vulpes
- Gattung Alopex
- Gattung Urocyon
- Gattung Otocyon
- Tribus Canini
- Gattung Dusicyon †
- Gattung Pseudalopex
- Gattung Atelocynus
- Gattung Cerdocyon
- Gattung Speothos
- Gattung Chrysocyon
- Gattung Nyctereutes
- Gattung Cuon
- Gattung Lycaon
- Gattung Canis